Autor: Yasemin Dursun

Cyanoacrylat: Geschichte und Anwendung

Cyanoacrylat wurde erstmals während des Zweiten Weltkriegs vom amerikanischen Chemiker Harry Coover entdeckt, der damals bei Eastman Kodak in New York an der Entwicklung von optischen Prismen für Waffen arbeitete. Obwohl die extreme Klebrigkeit der Substanz zunächst ein Hindernis bei der Verarbeitung darstellte, wurde sie später erfolgreich kommerzialisiert. Das erste Cyanoacrylat-basierte Produkt, Eastman 910, wurde 1958 eingeführt, nachdem das Material 1956 patentiert worden war. Heutzutage sind Cyanoacrylate als „Sekundenkleber“ weit verbreitet und werden häufig im Handwerk und Modellbau eingesetzt.

In der Medizin stellte Eastman 1964 einen Antrag bei der FDA, um Cyanoacrylat-Kleber zur Anwendung an menschlichem Gewebe und zur Wundversorgung zuzulassen. Die einzigartige Polymerisationsreaktion des Klebers ermöglichte verschiedene medizinische Anwendungen, einschließlich der Wundversorgung bei Unfällen und chirurgischen Eingriffen. Durch die Fähigkeit, Blutungen zu stoppen, wurde Cyanoacrylat zu einem wichtigen Werkzeug für Chirurgen und hat zahlreiche Leben gerettet. Im Vietnamkrieg wurden Cyanoacrylat-Sprays zur schnellen Wundversorgung eingesetzt, aber aufgrund möglicher Hautreizungen nicht für den zivilen Gebrauch freigegeben. Erst 1998, mit der Entwicklung von 2-Octylcyanoacrylat, konnte der Sprühverband auch außerhalb des Militärs eingesetzt werden.

Seit 2011 sind in Europa Cyanoacrylat-basierte Klebstoffe als Venenkleber für die Behandlung von Krampfadern zugelassen.

In der Kriminaltechnik wird Cyanoacrylat verwendet, um Fingerabdrücke sichtbar zu machen. Dabei wird die Flüssigkeit erhitzt und die entstehenden Dämpfe kondensieren auf den Fingerspuren, wobei diese jedoch eine gewisse Restfeuchtigkeit aufweisen müssen, um sichtbar zu werden. Die Fingerspur wird dann als weißes Muster sichtbar.
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