Autor: Yasemin Dursun

Wie mache ich mich Selbständig?

Möchtest du ein Wimpern- oder Beautystudio gründen?

Wir zeigen dir hier, wie es geht – der Traum von der Selbständigkeit. Hast du eine Beauty-Schulung besucht und für dich steht fest, dass du genau das in Zukunft machen möchtest? Dann solltest du dir dieses Video ansehen. Wir geben dir hier grundlegende Tipps dazu, wie du ein Unternehmen gründest und worauf du achten musst. Du kannst dir auch gerne zu diesem Thema unser YouTube-Video ansehen.


Nebenberuflich oder hauptberuflich? 

Für die meisten lohnt sich der Einstieg als Einzelunternehmen:
a) Kleinunternehmer gemäß §19 UstG – Du musst keine Umsatzsteuer ausweisen und die USt-Voranmeldung entfällt ebenfalls. (Jahresumsatz im vorangegangenen Jahr 22T€ und im laufenden Jahr Kalenderjahr der Umsatz voraussichtlich 50T€ nicht übersteigen wird.) 
  • Vorteil: Unternehmer, die vorrangig mit Privatkunden arbeiten (Preisvorteil da USt. entfällt) 
  • Unternehmer, die keinen großen Wareneinsatz und viele Ausgaben haben 
  • Unternehmer, die nebenberuflich gründen 

Machst du von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch, musst du einen Hinweis auf deinen Rechnungen geben, wie z.B: "Gemäß §19 UStG ist in dem ausgewiesenen Betrag auf dieser Rechnung keine Umsatzsteuer enthalten."

b) Regelversteuerung Du bist voll umsatzsteuerpflichtig und Vorsteuerabzugsberechtigt. Du musst regelmäßig, entweder monatlich oder quartalsweise, eine Umsatzsteuervoranmeldung abgeben.

Gewerbeanmeldung (Kosten liegen zwischen 15-60€)

  • Beim Gewerbeamt oder in einigen Bundesländern online möglich
  • Du brauchst deinen Personalausweis 
  • Das Formular sollte, samt Angaben zum Betrieb und Leistungsspektrum, gewissenhaft ausgefüllt werden. Das Gewerbeamt informiert das Finanzamt und HWK/IHK, und du bekommst automatisch Post von den Behörden. Des Weiteren werden das statistische Bundesamt und die Gewerbeaufsicht informiert.

Finanzamt (steuerliche Erfassung)

Dieses Formular erhältst du in der Regel innerhalb von zwei Wochen automatisch vom Finanzamt. Ist das nach zwei Wochen nicht der Fall, schadet es nicht, nachzufragen. Manchmal (sehr selten) sind die Kommunikationswege zwischen den Ämtern unterbrochen. Das Formular zur steuerlichen Erfassung umfasst aktuell acht Seiten. Hier empfehlen wir dir die Hilfe eines Steuerberaters. Die Umsatzsteuer-ID-Nummer kann ebenfalls mit diesem Formular beantragt werden.

IHK/HWK

Auch die Kammern werden automatisch benachrichtigt. Für den Fall, dass du ein Wimpern- oder Nagelstudio anmeldest, wird es die HWK werden. Die HWK-Mitgliedschaft ist nicht freiwillig. Jeder Gewerbetreibende ist verpflichtet zur Mitgliedschaft und zur Entrichtung der Gebühren. (Hier sind aber kurzfristige Ausnahmen möglich. Bitte bei der Behörde nachfragen. Zahlungen sollten nicht eigenmächtig ausgesetzt werden.)

Achtung!!!: Es sind oftmals betrügerische Schreiben unterwegs, die einem amtlichen Schreiben sehr ähnlich sind. Vergewissere dich, dass es bei dem Absender, der jetzt Gebühren einfordert, um eine echte Behörde handelt.

Steuerberater

Du benötigst von Stunde null an den richtigen Steuerberater. Suche dir einen aus, der sich in deinem Bereich gut auskennt. Eventuell gibt es jemanden in deinem Umfeld aus der Beautybranche, der dir einen Steuerberater empfehlen kann.

Bankkonto

Wir empfehlen dir ein eigenes Bankkonto für deinen Gewerbebetrieb. Trenne deine gewerblichen Einnahmen und Ausgaben strikt von deinem privaten Konto, das erspart dir und deinem Steuerberater sehr viel Arbeit und Ärger.

AGBs und Widerrufsrecht

Entweder arbeitest du mit einer Online-Kanzlei zusammen, die dir AGBs und das Widerrufsrecht zur Verfügung stellt und stetig aktualisiert, oder du lässt dir deine eigenen erstellen. Deine AGBs, das Widerrufsrecht und deine Preisliste sollten in deinem Studio sichtbar aushängen und auf deiner Webseite hinterlegt sein. Bitte kopiere diese nicht von irgendeiner Webseite.

Deine Webseite

Mache deine Webseite rechtssicher. Wir geben dir einige Tipps, allerdings solltest du überlegen, ob nicht ein Fachanwalt sich das ganze anschaut und prüft, bevor du online gehst. Unsere Tipps für dich:
  • Dein Impressum muss vollständig sein. Zum Impressum sollte man schon direkt von der Startseite aus gelangen können. 
  • Du solltest die Haftung für weiterführende Links ausschließen. 
  • Für Bilder, die du auf deiner Webseite nutzt, solltest du die nötigen Bildrechte haben. Beachte, dass du bei erworbenen Lizenzen für Bilder eventuell den Urheber nennen musst. Das kannst du z.B. auch im Impressum hinterlegen. Hier musst du im Einzelfall alles im Vorfeld abklären.

Social Media

Damit du für dein Unternehmen Marketing betreiben kannst und sichtbar wirst für Interessenten, solltest du dir Gedanken darüber machen, verschiedene Social Media Plattformen zu nutzen: Facebook-Gefällt-mir-Seite, Instagram-Account, Pinterest, YouTube, Vimeo etc. Stelle bei all diesen Kanälen sicher, dass dein Impressum bereits auf der ersten Seite sichtbar ist.

Ein Google Account

Du solltest unbedingt einen Google Account für dein Unternehmen einrichten. Hier hast du die Möglichkeit, verschiedene Parameter, wie z.B. Öffnungszeiten, Bilder von deinem Unternehmen, Kontaktdaten für dein Unternehmen etc. zu hinterlegen. Ohne Google ist man heutzutage nicht sichtbar!

Dein Logo/Marke

Es ist sinnvoll, ein Logo als dein Erkennungszeichen bzw. dein Markenzeichen zu erstellen. Somit kannst du ein Corporate Design erstellen. Deine Visitenkarten, Flyer, Webseite und auch dein Studio sollten sich nach diesem Design richten.

GEZ

Wenn du in deinem Studio Radio hören möchtest oder ein Fernseher läuft, musst du GEZ-Gebühren entrichten.

Versicherungen

Eine Betriebshaftpflichtversicherung ist in jedem Fall erforderlich. Je nach Bedarf benötigst du möglicherweise auch eine eigene Krankenversicherung und/oder Rentenversicherung.

Preisliste

Deine Preisliste sollte von Anfang an feststehen und in deinem Betrieb sichtbar ausgestellt sein. Erstelle unbedingt eine aussagekräftige Kalkulation als Grundlage für deine Preise.

Einverständniserklärung des Kunden

Wir empfehlen dir, mit jedem Kunden eine schriftliche Einverständniserklärung zu unterschreiben. In dieser sollte Folgendes festgehalten werden:
  • Alle Details zur Anwendung 
  • Kundendaten Anamnese 
  • Hinweis auf die DSGVO (Dieses Thema solltest du unbedingt genauer studieren) 
  • Erlaubnis zur Erfassung von Bildmaterial und gegebenenfalls die Erlaubnis des Kunden, dieses auf z.B. Social-Media-Plattformen zu nutzen. 

Der Kunde sollte im Anschluss an die Anwendung auch schriftlich seine Zufriedenheit bestätigen.

Kassenbuch und Abrechnung

Führe ein Kassenbuch und halte täglich deine Einnahmen und Ausgaben fest. Gib deinen Kunden die Bar zahlen einen Beleg, entweder durch Ausstellen eines Kassenbons oder einer entsprechenden Quittung.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Blogartikel stellt keine rechtsverbindliche Aussage dar. Wir teilen lediglich unsere Erfahrungen mit dir.

Wir hoffen, dass diese Informationen für dich nützlich sind und dir Anhaltspunkte für deine Selbständigkeit geben.

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